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Mr. Irish Bastard: The Desire Of Revenge (Review)

Artist:

Mr. Irish Bastard

Mr. Irish Bastard: The Desire Of Revenge
Album:

The Desire Of Revenge

Medium: CD/Download
Stil:

Folk Punk

Label: Reedo
Spieldauer: 46:30
Erschienen: 02.03.2018
Website: [Link]

MR. IRISH BASTARD haben nunmehr schon ein Dutzend Jahre auf dem Buckel und legten es seit Beginn ihrer Laufbahn darauf an, sich auf dem einzig maßgeblichen "Umweg" über die sprichwörtlichen Bretter, welche die Welt bedeuten, langfristig im Gedächtnis von Musikfans auf der ganzen Welt einzunisten. Mit der Zeit stellte sich eine unausweichliche Souveränität ein, die auf dem aktuellen Longplayer der Combo im Guten wie im Schlechten ihren Gipfelpunkt erreicht.

Die Band hat stets unentwegt Konzerte gegeben, deren Zahl mittlerweile dem vierstelligen Bereich zustrebt, und zehrt von der dabei gewonnenen Erfahrung. Während Geistesbrüder wie The Pogues oder Dropkick Murphys in vertrauten Gefilden arbeiten, reüssierten die Deutschen selbst in Fernost und avancierten genauso wie jene zu einer internationalen Institution in Sachen Folk Punk - bloß dass sie es sich dabei nicht so leicht gemacht haben. Auf ihrem fünften Album gelingt MR. IRISH BASTARD die Versöhnung von Tradition mit Weitblick überdurchschnittlich gut.

"The Desire Of Revenge" bietet einen Ausblick in eine Zukunft, die vielleicht wider Erwarten mehr neue Impulse in Aussicht stellt. Da folkloristischer Punk mit irischen Wurzeln ein überschaubares Milieu war und ist, darf man dies MR. IRISH BASTARD als Mutsbeweis und Drang zur Selbstverwirklichung anrechnen. Die "street credibility", wie es auf Neudeutsch so schön heißt, die der namengebende Gründer der Gruppe zu unterstreichen nicht müde wird, bleibt dennoch bewahrt, und was könnte für eingefleischte Fans wie potenzielle neue idealer sein?

Ein Stück wie 'Phoenix', das tatsächlich so etwas wie Auferstehungsbilder vor dem geistigen Auge des Hörers aufziehen lässt, scheint deshalb die Selbstdefinition der Gruppe anno 2018 auf den Punkt zu bringen. Nicht ausgeschlossen dabei: Koketterie mit einer eher generellen Pop-Klientel, die MR. IRISH BASTARD offensichtlich mit dem Cindy-Lauper-Cover 'Time After Time' betreiben. Das Gros des Materials auf "The Desire For Revenge" entspinnt sich unterdessen abseits des weltlichen Alltags, in dem man Brotjobs nachgehen und sich mit unliebsamen Zeitgenossen herumschlagen muss. Die Songs suggerieren wie gewohnt Kumpeltum und ein Gefühl, die Welt im Sturm nehmen zu können, das per se zwar unrealistisch ist, aber gerade deshalb alle bisherigen Generationen von Rockmusikern und -fans zur Lebenshilfe gereicht hat.

MR. IRISH BASTARD tragen also ihrem eigenen Schaffen bis zum jetzigen Zeitpunkt Rechnung, animiert zum Zechen sowie gegenseitigen Liebhaben und erzählen weiterhin kuriose Geschichten. Rein stilistisch scheren sie allerdings aus, und das nicht nur mit den Polka-Versatzstücke in 'Darlinka (Darling Karlinka)'. Gran.E.Smith, ihr Experte für alle Saiteninstrumente abseits der herkömmlichen Gitarre, nimmt gemeinsam mit Akkordeonist B.B. eine zentralere Rolle den je ein, während gleich zwei Geigerinnen neue Klangfarben auftragen, die aber ausgezeichnet zum Sound der Combo passen.

FAZIT: Ein Celtic-Punk-Vorzeigealbum für 2018. MR. IRISH BASTARD schippern souverän zwischen Genre-Vermächtnis und neuen Gestaden, bleiben der eigenen Linie streng verhaftet, sind aber trotzdem nicht unflexibel und adeln sich auch als Arrangeure wie ausgezeichnete Handwerker. Dass dabei auch emotional etwas rüberkommt, ist müßig zu erwähnen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3008x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Black Eye Friday
  • Oliver Cromwell's Head
  • Darlinka (Darling Karlinka)
  • Poor Irish Billy
  • Pirates of the Irish Sea
  • Phoenix
  • We Are the Drunks
  • Mike Malloy
  • I Only Like You When I'm Drunk
  • Time After Time
  • ...Before the Devil Knows You're Dead
  • The Soundtrack of My Life

Besetzung:

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